Geldneutralität
Die Geldneutralität bedeutet gemäß der klassischen makroökonomischen Theorie, dass Änderungen im Geldangebot die nominalen Variablen beeinflussen, jedoch nicht die realen Variablen. Mit anderen Worten, wenn sich das Geldangebot ändert, bleiben reale Variablen wie Produktion und Beschäftigung unbeeinflusst.
Folgen der Geldneutralität
Als Folge der Annahme der Geldneutralität ist es möglich, die Determinanten der realen Variablen wie das reale BIP und die Arbeitslosigkeit zu analysieren, ohne Schwankungen im Geldangebot zu berücksichtigen. Das bedeutet, dass das Geldangebot keinen Einfluss auf die realen Variablen hat, jedoch auf die nominalen Variablen. Zum Beispiel würden sich bei einer Verdoppelung des Geldangebots alle Preise einschließlich der Löhne ebenfalls verdoppeln, sodass die wirklich wichtigen Variablen wie die Arbeitslosigkeit oder die Kaufkraft unverändert blieben.
Der kurze und der lange Zeitraum in der Geldneutralität
In der heutigen makroökonomischen Theorie sind sich die meisten Ökonomen einig, dass die Geldneutralität im langfristigen Zeitraum gilt. Das bedeutet, dass das Geldangebot langfristig keine Auswirkungen auf reale Variablen wie Produktion, Beschäftigung oder Reallöhne hat. Im kurzfristigen Zeitraum ist dies jedoch nicht der Fall. Mit anderen Worten, eine Änderung des Geldangebots hat kurzfristig Auswirkungen auf reale Variablen wie Produktion und Arbeitslosigkeit, aber langfristig verschwindet dieser Effekt und betrifft nur noch die nominalen Variablen. Der Grund liegt darin, dass Preise kurzfristig starr sind und Schwierigkeiten haben, sich korrekt anzupassen. Dies hat viele Gründe, vor allem, dass viele Preise durch Verträge für eine bestimmte Zeit gebunden sind und dass die Aktualisierung von Preisen Kosten verursacht. Langfristig passen sich die Preise jedoch schließlich korrekt an.